Seit Anfang 2010 betreibt SOS Mitmensch offiziell ein Kolportageprojekt, MO ist seither in Österreich auch als Straßenzeitung erhältlich. Ziel ist es, de facto vom Arbeitsmarkt ausgeschlossenen Menschen eine Verdienstmöglichkeit zu eröffnen.
Mit dem Kolportageprojekt ermöglicht SOS Mitmensch vom Arbeitsmarkt ausgeschlossenen Menschen, ihren Unterhalt durch selbstständige Arbeit aufzubessern. Der Verkauf einer Ausgabe MO - Magazin für Menschenrechte bringt dem/der Kolporteur:in die Hälfte des Verkaufspreises ein.
SOS Mitmensch fördert die Selbstorganisation der Kolporteur:innen. In Trainings erfahren die Kolporteur:innen für den Straßenverkauf relevante Regeln, reflektieren ihre Erfahrungen und planen gemeinsame Marketingstrategien. Damit die Kolporteur:innen optimal auf ihre Arbeit vorbereitet werden, bietet SOS Mitmensch verpflichtende Schulungen und Coachings an.
Straßenkolportage hilft den Menschen, die die Zeitung verkaufen. Denn bei den Kolporteur:innen handelt es sich ausnahmslos um bedürftige Menschen. Für sie ist jeder dazuverdiente Euro eine wichtige Hilfe im Kampf ums existentielle Überleben.
Straßenkolportage leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Medienvielfalt in Österreich. Österreich braucht eine lebendigere Medienlandschaft und unsere Gesellschaft braucht eine Vielfalt an Perspektiven.
Straßenkolportage nervt aber auch manchmal. Es gibt Situationen, in denen man keine Lust hat, eine Straßenzeitung unter die Nase gehalten zu bekommen. Es gibt Situationen, in denen Kolporteur:innen zu hartnäckig ihrem schwierigen Geschäft nachgehen oder sich nicht korrekt verhalten. Und es gibt nichtautorisierte Verkäufer:innen und Bettler:innen, die ihr Glück mit einem MO in der Hand versuchen.
Wir nehmen jede Beschwerde sehr ernst. Wir führen Schulungen durch und versuchen den Austausch mit den Kolporteur:innen zu intensivieren. Aber all das ist natürlich keine absolute Garantie dafür, dass es nicht da oder dort doch zu Fehlverhalten kommt. Was uns allerdings immer wieder sehr positiv bewegt, ist die Tatsache, dass sich fast alle Menschen, die sich über das Verhalten einzelner Kolporteur:innen beschweren, solidarisch mit dem SOS Mitmensch Kolportage-Projekt erklären. Viele sprechen auch ein großes Lob für die Qualität des MO-Magazins für Menschenrechte aus.
Unsere Bitte an Sie: Kaufen Sie unsere Zeitung nur von Kolporteur:innen, die den MO-Ausweis sichtbar tragen. Und wenn Sie das Verhalten eines Kolporteurs oder einer Kolporteurin unangemessen finden, dann schicken Sie uns eine Nachricht an [email protected]